Grüne auch nach VGH-Urteil gegen Ausbau des Flughafens

Fluglärm über Hanau

Das Kasseler Gericht spreche ausdrücklich davon, dass die Ticona ?unabhängig von dem Plan für den Bau einer weiteren Landebahn? die Verlegung der bisherigen Routen erreichen wollte. Nur dies sei jetzt abgelehnt worden.

Es sei immerhin bemerkenswert, dass auch nach diesem Urteil der Chef der bundesweiten ?Kommission für Anlagensicherheit? (früher  ?Sörfallkommission?), Christian Jochum, nach wie vor die geplante Nordwest-Landebahn ablehne. Die sogenannte Seveso-II-Richtlinie, in der ein Sicherheitsabstand zwischen Störfallbetrieben wie der Chemieanlage Ticona und Verkehrswegen zu fordern sei, müsse nach Auffassung der Hanauer Grünen auch für Luftwege ihre Gültigkeit haben. Im Falle der geplanten Nordwest-Landebahn könne es sich das Gericht nicht so einfach machen und von einer ?virtuellen Ideallinie? als Verkehrsweg reden, da die Anflüge direkt über das Ticona-Gelände erfolgen würden.

Für die Hanauer würde die neue Nordwest-Landebahn eine Zunahme der Lärmbelästigung bedeuten. Diese könne, wie am Wochenende von dem Lärmexperten Prof. Kaltenbach beim zweiten Herztag in Offenbach festgestellt wurde, zu einem signifikanten Anstieg des Blutdrucks führen. Selbst Ruhepausen würden bei permanenter Lärmbelästigung nichts verbessern. Eine solche Lärmbelastung  treffe nach Auffassung der Hanauer Grünen zu gewissen Tageszeiten bereits jetzt für einige Teile Hanaus zu.

Wie durch die Informationen des Regionalen Dialogforums im Hanauer Stadtladen derzeit festzustellen sei, erhöhe sich der Lärmpegel z.B. im Hanauer Norden durch die geplante Nordwest-Landbahn um 6 Dezibel. Daher sollten sich die Hanauerinnen und Hanau auch weiterhin gegen den Bau einer Nordwest-Landebahn zur Wehr setzen.

für den Ortsverband

Elmar Diez