Grüne und repair4smartphones: Gegen den Wegwerftrend

von links André Schubert (Geschäftsführer), Bundestagskandidatin Anja Zeller und Gemeindevertreter Wolfgang Seifried (Bündnis 90 / Die Grünen Schöneck)

Pressemitteilung: Auf ihrer Informationstour durch den Wahlkreis informierte sich die Bundestagskandidatin der Grünen, Anja Zeller, über die Arbeit des Büdesheimer Unternehmens repair4smartphones. Durch Reparaturen verschafft der Betrieb pro Tag etwa 50 bis 60 Smartphones und Tablets ein längeres Leben. Anreize gegen den Wegwerftrend wollen auch die Grünen im Falle einer Regierungsbeteiligung nach der Bundestagswahl setzen.

„Reparieren oder Wegschmeißen und den Hochglanz-Verlockungen der Hersteller nachgeben und die nächste Gerätegeneration erwerben?“ Wie für viele andere, stellt sich diese Frage auch für den Schönecker Gemeindevertreter der Grünen, Wolfgang Seifried, in regelmäßigen Abständen – für sich selbst wie auch für seine Kinder im Teenager-Alter. Begeistert war Seifried daher, als er auf das Unternehmen „repair4smartphones“ im Schönecker Ortsteil Büdesheim aufmerksam wurde. Da für die Grünen der sorgsame Umgang mit Ressourcen ganz oben auf der politischen Agenda steht, vermittelte er einen Besuch der Direktkandidatin für den Bundestag, Anja Zeller.

Zahlreichen Geräten verhalf repair4smartphones seit seiner Gründung im Jahr 1999 bereits zu einer längeren Nutzung. Neun Mitarbeiter reparieren in Büdesheim herstellerunabhängig Standard-Defekte wie gebrochene Displays – die berüchtigte Spinnen-App – oder kaputte Kameras, Home-Buttons und Ohrhörerbuchsen. „Wir arbeiten im Auftrag von großen Handelsketten und Versicherungen aber auch für Privatkunden in unserem Ladengeschäft in Büdesheim oder per Internet-Versand. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hoch spezialisiert, sie beheben mit Leidenschaft die typischen Schwachstellen aller gängigen Marken,“ berichtete Gründer und Geschäftsführer André Schubert.

Etwa 1.000 Tonnen wertvolle Rohstoffe aus Mobiltelefonen landen alleine in Deutschland jährlich im Müll. Diese Rohstoffe werden in den Herkunftsländern häufig unter fragwürdigen ökologischen und sozialen Bedingungen gewonnen. Umso wichtiger ist den Grünen ein sorgsamer Umgang mit diesen Ressourcen. Ansätze dazu sind Recycling-Systeme und Gestaltungsprinzipien wie die Öko-Design-Richtlinie, die sich für Reparaturfreundlichkeit und gegen das bewusste Schaffen von Schwachstellen wendet, die zu einem verfrühten Kauf eines Neugeräts führen sollen.

„Wir Grüne setzen uns mit unserem Bundestags-Wahlprogramm im Rahmen einer ökologischen Steuerreform aber auch für die Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Zielen bei der Festsetzung des Mehrwertsteuersatzes ein. Reparaturdienstleistungen könnten dann mit dem ermäßigten Steuersatz von 7 anstatt 19 Prozent besteuert werden. Die reduzierte Mehrwertsteuer würde damit einen wirtschaftlichen Anreiz zu einer längeren Produktnutzung und damit zu einem schonenden Umgang mit knappen natürlichen Ressourcen setzen,“ erläuterte Anja Zeller die Ziele der Grünen. „Die Reparatur schafft ja mehr Wert für ein Gerät, insofern halte ich es für sinnvoll, die Mehr-Wert-Steuer beim Wort zu nehmen.“

Bündniss 90/Die Grünen Schöneck vom 13.07.2017