Hanau, den 6.2.2016 Die Skandale um Transnuklear und weitere Atomfabriken gehören zur Geschichte der Stadt Hanau. Daran erinnern heute die Hanauer Grünen, weil sich der Beginn des Transnuklearprozesses am 6. Februar 1991 zum 25. Mal jährt. Heute ist kaum noch nachzuvollziehen, dass in den Jahren 1987 und 1988 kaum ein Tag verging, an dem nicht über Unregelmäßigkeiten im damaligen Atomdorf Wolfgang berichtet wurde. Scheibchenweise kamen die für viele zunächst unvorstellbaren Verfehlungen ans Licht. Wurde die Atomindustrie zunächst als Zeichen des Fortschritts begrüßt, so zeigte sich, dass der Glaube an die Zuverlässigkeit derjenigen, die mit Uran und Plutonium umgingen, nicht berechtigt war. Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe, falsch deklarierte, illegal entsorgte oder gar verschwundene Fässer mit radioaktivem Atommüll und eine über viele Jahre ausgedehnte Bestechungspraxis führten schließlich zum Entzug der Transportgenehmigung und zur Anklage von Managern von Transnuklear. Am 6. Februar 1991 war Prozessbeginn im Hanauer Atomskandal. Damit war bei vielen der bedingungslose Glauben an die Unfehlbarkeit der Atomindustrie gänzlich erschüttert und alle Versuche, durch Umbenennungen oder Umstrukturierung der Atomfabriken in Hanau wieder Vertrauen aufzubauen scheiterten, nicht zuletzt am Widerstand von Teilen der Bevölkerung. Die Grünen haben sich zusammen mit vielen Bürgerinitiativen immer wieder für mehr Lebensqualität, frei von radioaktiven Altlasten eingesetzt. Es war noch ein weiter Weg zur Konversion des ehemaligen Atomdorfes. Erst 2005 wurden die letzten plutoniumhaltigen Brennelemente abtransportiert. Angelika Gunkel, damals und heute aktiv bei den Hanauer Grünen ist sich sicher, dass die positive Entwicklung, die jetzt in der Stadt ablesbar ist, erst möglich wurde, nachdem die Produktion und Lagerung von Brennstoffen für Atomreaktoren ein Ende gefunden hatte.