Gerade bei der Neugestaltung dieses zentralen, für die Stadtgestaltung so wichtigen Platzes komme es darauf an, eine gute und für Jahrzehnte tragfähige Lösung zu finden. Sehr richtig sei es daher, wenn der Baudezernent anmerke, dass es ?um ein halbes Jahr mehr für Planung? nicht ankomme. Allerdings dürfe eben ? wie die Grünen meinen ? nicht nur die Planung eines Einkaufszentrums ins Auge gefasst werden, wie es aus den Worten von Stadtrat Müller hervorgehe.
Bei einer stadtgestalterischen Gesamtplanung sollten daher, nach Auffassung der Grünen, die historischen Platzkanten erhalten werden. Die Tiefgarage solle, wie vereinbart, unter das geplante Einkaufszentrum gelegt werden. Ebenso müsse der Durchgang von der Hammerstraße zur Bangertstraße für die Hanauerinnen und Hanauer als sozialer, öffentlicher Raum erhalten bleiben. Er dürfe nicht kommerziellen Zwecken geopfert werden. Es könne nicht angehen, dass ein Investor nach der Devise ?wer bezahlt, bestimmt? die Gestaltung des Freiheitsplatzes übernehme. Die Stadt habe nach wie vor die gestalterischen und planungsrechtlichen Vorgaben zu formulieren.
Somit müsse schon aus planerischen Überlegungen ein Eingriff in das Ensemble der fünf Platanen auf der Westseite ausscheiden. Die Auffassung von Stadtrat Müller, dass ein Teil der wertvollen Platanen dem neuen Einkaufszentrum weichen sollte, sei daher nicht zu rechtfertigen. Es treffe auch nicht zu, dass die Kooperationsvereinbarung zwischen SPD, FDP, BFH und Grünen einen solchen Eingriff zulasse. Im Gegenteil sei in der Kooperationsvereinbarung ausdrücklich festgehalten, dass es ?Ziel sei, die fünf Platanen auf dem Westteil des Freiheitsplatzes zu erhalten?. Daher sei vorgesehen, auch die Gespräche mit Investoren mit dieser Zielsetzung zu führen. Die Grünen erwarten daher, dass sich alle Mitglieder des Kleeblatt-Bündnisses ? einschließlich des Baudezernenten ? an diese Vereinbarung halten und sich für dieses Ziel einzusetzen haben.
Für einen derart wichtigen Platz müsse jetzt, nachdem die ursprünglich vorliegenden Planungen geändert worden seien, eine angemessene Bürgerbeteiligung eingeleitet werden. Bislang seien die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger für die Gesamtplanung und eine Bebauung des Freiheitsplatzes keinesfalls ausreichend berücksichtigt worden. Daher halten es die Grünen für geboten, dass die Stadt im Sinne der Bürgerbeteiligung als ersten Schritt erneut zu einer Bürgerversammlung einlädt.
Es müsse ebenso berücksichtigt werden, dass sich im letzten Sommer 1200 Bürgerinnen und Bürger per Unterschrift für den Erhalt der 5 Platanen auf der Westseite des Freiheitsplatzes ausgesprochen haben.
Elmar Diez