Lange geplant und gut vorbereitet war die Zukunftswerkstatt von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Ortsverband Hanau, die am Samstag, d. 21. September 2024 in ihrer Geschäftsstelle von 11.00 bis 15.00 Uhr stattfand.
Die Idee dazu war, Bürgerinnen und Bürger aus den unterschiedlichsten Erfahrungs- und Lebensbereichen zusammen kommen zu lassen, um sich nach einer bestimmten Methodik tiefergehend mit politischen Themen auseinanderzusetzen. Dadurch sollte nicht nur gegenseitiges Verstehen gefördert werden, sondern sich auch neue Sichtweisen und Möglichkeiten ergeben.
„Aus unserer Sicht ist uns Gutes gelungen. Ich bin überrascht darüber, dass viele Menschen die gleichen Dinge bewegen“, war von Gernot Schulmeister, einem der Organisatoren der Zukunftswerkstatt zu erfahren. „Es war gut zu sehen, dass sich in der Teilnehmendenrunde tatsächlich jede Altersklasse abgebildet hat und dass auch Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Umgebungen vertreten waren“, berichtet Annette Gumpricht, eine weitere Organisatorin.
Und so wurde nach einer Kritikphase zu Beginn der Veranstaltung zunächst einmal von allen Teilnehmenden „Dampf abgelassen“, denn jede*r hatte die Möglichkeit, Kritik zu üben und Ängste zu formulieren in Bezug auf die verschiedensten Themen, die ihre Stadt Hanau betreffen. Von Gewaltbereitschaft und Hass war hier die Rede, aber auch von Desinteresse und Politikmüdigkeit, von Intoleranz und vielem mehr.
In der darauffolgenden sogenannten Utopiephase war es den Teilnehmenden der Zukunftswerkstatt erlaubt, sich ihr Hanau so zu denken, wie sie es sich wünschen würden. Den Ideen waren hier keine Grenzen gesetzt und so wurde von Stadtteilhäusern mit Mittagstischangebot, von vielen Bolzplätzen für Jugendliche, von einer grünen Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität, lebendiger Nachbarschaft, einem bereichernden Miteinander von jung und alt, einer Rollschuhbahn, einer Talentwerkstatt, einem Kostümladen und so vielem mehr geträumt.
Jeder Utopie folgt jedoch die Realität und somit die dritte Phase einer Zukunftswerkstatt, die Strategie- und Umsetzungsphase. Die Moderator*innen hatten mittlerweile geclustert und gemeinsam hatte man zwei Schwerpunktthemen bestimmt. Somit konnte sich dann eine Gruppe mit dem Thema „lebendige Nachbarschaft“ beschäftigen und konkrete Ideen und Vorschläge sammeln, auf welchen Wegen und mit welchen Mitteln man diesem Ziel näherkommen kann. Eine zweite Gruppe konkretisierte das Thema „Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien“. Auch hier sind viele gute Umsetzungsideen entstanden, die nicht zuletzt auch für das Thema der Ausgestaltung des neuen Stadthofes von Interesse sein könnten.
„Wichtig ist nun, dass diese vielen guten Ideen nicht verloren gehen und dass sie weiterverfolgt werden“, war von der Initiatorin der Zukunftswerkstatt, Petra Bauer, zu vernehmen. „Es ist für mich deshalb gut vorstellbar, dass die eine oder andere Idee in einem Antrag für die Stadtverordentenversammlung mündet.“
Allen Veranstalter*innen ist es sehr wichtig, dass sowohl die Teilnehmenden als auch andere Hanauer Bürger*innen am Ende feststellen können, dass sie mit ihrem Mittun Politik beeinflussen und machen können.
Auch Marianne Horst, die zu den Mitorganisatoren gehört, möchte die Veranstaltung nicht missen und könnte sich vorstellen, dass dies ein Format von Bürgerbeteiligung werden kann, das Schule macht.
Nicht zuletzt muss jedoch noch erwähnt werden, dass sicherlich auch die hervorragende Beköstigung durch die Veranstalter*innen in Form von selbstgebackenem Apfelkuchen, Rohkost mit Dip und leckeren Laugenstangen zur Motivation und zum engagierten Mitmachen der Teilnehmer*innen beigetragen haben, denn schließlich gab es auch Arbeitspausen, die tatsächlich der körperlichen und geistigen Stärkung dienen sollten.