Am 26. August beginnt wieder die Schule in Hessen. Für Grundschulen gibt es in Hanau „Schulwegepläne“, die den Kindern einen gefahrlosen Weg zur Schule ermöglichen sollen. Die AG Mobilität der Grünen Hanau hat beispielhaft die Schulwege zur Eichendorffschule in Großauheim überprüft und festgestellt, dass auf einigen Straßen die Nutzung der Gehwege nur eingeschränkt möglich ist. Insbesondere auf der Hainbachstraße stehen viele Fahrzeuge auf dem Gehweg. Im Blick waren sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Personen mit Rollator oder Kinderwagen, die jeweils zum Ausweichen auf die Straße gezwungen werden. Auch für diese Personengruppen müssten gerade Schulwege als barrierefreie Gehwege dienen. Angelika Gunkel stellt fest: „2023 wurde seitens der Stadt Hanau versichert, dass `illegales Gehwegparken´ nicht geduldet werde. Die Begehung der AG Mobilität der Grünen zeigt, dass noch erheblicher Handlungsbedarf besteht.“
Die Grünen fragen sich: „Welche Funktion haben „Schulwegepläne“, wenn nicht dafür gesorgt wird, dass die Gehwege auch nutzbar sind?“ Behindert werden nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern ein Durchkommen mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl ist ebenfalls häufig nicht möglich. Mit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes wurden die Rechte von zu Fuß Gehenden im Juni 2024 gestärkt. Eine Gehwegbreite von weniger als 1,5 Metern wird als „unzumutbare Funktionsbeeinträchtigung“ bezeichnet. Selbst diese Mindestbreite wurde bei den auf den Gehwegen Parkenden nur selten eingehalten. Marianne Horst: „Fast unbenutzbar werden die Gehwege, wenn noch Mülltonnen den Weg versperren. Für Personen mit Rollator, sind die Hürden teils unüberwindbar.“
In Hanau wurden bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um insbesondere das illegale Parken auf Gehwegen, die als Schulwege gelten, zu beschränken. Appelle wie „“Haltet den Schulweg frei, parke nicht auf Gehwegen“ nach den Sommerferien im August 2020 blieben weitgehend folgenlos. Die Grünen fordern den Magistrat der Stadt Hanau auf, die Erkenntnisse aus dem Nahmobilitäts-Check, dem Mobilitätsleitbild und den Empfehlungen bei Veranstaltungen zum Fußwegekonzept umzusetzen und die Gehwege für den Fußverkehr freizuhalten. Dringlich sind ein Parkkonzept, das die Rechte von zu Fuß Gehenden endlich berücksichtigt, und verstärkte Kontrollen. Freie und sichere Schulwege sind zudem ein Beitrag, „Elterntaxis“ zu reduzieren.