Pressemitteilung: Die Direktkandidatin der Grünen für den Wahlkreis 180, Anja Zeller, und die GRÜNEN Main-Kinzig meinen, dass die Deutsche Flugsicherung mit ihrer Entscheidung gegen lärmreduzierende Anflugverfahren falsch liegt. Die DSF hatte sich gegen das lärmmindernde Landeverfahren „Point Merge“ ausgesprochen. Das Beispiel London zeige jedoch, dass dieses Verfahren auch in einer Region mit mehreren Flughäfen anwendbar sei. Laut Britischer Flugsicherung (NATS) hat Point Merge folgende Vorteile:
- Es ermöglicht die Staffelung im Anflug in größerer Höhe, wodurch die Komplexität reduziert wird und die Fluglotsen mehr Flugzeuge abfertigen können.
- Das in niedriger Höhe überflogene Gebiet wird kleiner.
- Es ermöglicht mehr kontinuierlichen Sinkflug und Steigflug.
- Der Treibstoffverbrauch und damit die Emissionen (CO2, NOX, Feinstaub, Ultrafeinstaub), werden reduziert.
Die DFS erkläre nun aber mit verschiedenen Pauschalaussagen dieses Verfahren für nicht durchführbar, beispielsweise mit der Behauptung, dass durch das alternative Anflugverfahren eine Million Menschen zusätzlich mit Fluglärm belastet würden. „Die DFS sollte einmal offen legen, welche Belastungen unter welchen Bedingungen wo auftreten, und zwar unter aktuellen und realistischen Bedingungen. Die Flugsicherung rechnet beispielsweise immer mit 700.000 Flügen, aktuell sind es aber „nur“ 500.000,“ erklärt Anja Zeller. Dabei müsse auch aufgezeigt werden, welche Personalerfordernis bei unterschiedlichen Verfahren auftrete. Es dürfe nicht sein, dass die Flugsicherung auf Kosten der lärmgeplagten Anwohner Personal einspare. Im Gegenteil: Die Flugsicherung blockiert hier Lärmreduzierung für Tausende von Anwohnern rund um den Frankfurter Flughafen.
„Die nicht klar nachvollziehbaren Begründungen für die Ablehnung von Point Merge müssen zur Sprache gebracht werden,“ fordert auch Achim Kreis, Vorstandssprecher der Grünen Main-Kinzig. Wir GRÜNEN sind weiterhin überzeugt, dass dieses leisere Anflugverfahren Verbesserungen beim Lärmschutz im Kinzigtal bzw. im gesamten Rhein-Main-Gebiet bringen kann. Mit einem Nachtflugverbot bis 6 Uhr morgens und weniger Kurzstreckenflügen könnten auch die näher am Flughafen liegenden Orte wie Hanau, Rodenbach, Maintal, Mühlheim und Offenbach merklich entlastet werden“, meint Bundestagskandidatin Anja Zeller.