Atom-Alarm in Hanau

Nach heftigen Regenfällen fanden sich immerhin 70 AtomkraftgegnerInnen um 18 Uhr vor dem Büro der CDU-Hanau ein, in dem der Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Tauber gerade seine Bürgersprechstunde abhielt. Über die Presse war die Aktion auch ihm bekannt geworden.

Mit einem lauten Sirenenton über Megafon, gefolgt vom heftigen Klang zweier Vuvuzelas und den schrillem Tröten- und Pfeifengeräusch wurde der Atomalarm eröffnet. Nachdem sich Herr Dr. Tauber nicht zeigte, läuteten wir an seiner Klingel und ein Vertreter von uns betrat sein Büro im Keller. Er begrüßte uns und bat darum, zuerst das laufende Bürgergespräch beenden zu dürfen. In der Zwischenzeit ließen wir nochmals einige Atomalarmsignale im Wechsel der Geräuschinstrumente erschallen.

Dem so dann im Hof erschienenen Bundestagsabgeordneten las Elmar Diez nach einigen Einführungsworten die von 154.000 unterzeichnete Protestnote vor, die der Abgeordnete dann im Empfang nahm. Als weitere Begründung auch für seine CDU-Kollegen erhielt Herr Dr. Tauber noch die 100 Campact-Argumente gegen Atomkraft.

Herr Dr. Tauber bedankte sich und meinte, dass er unseren Protest verstehen könne, aber nicht alle unsere Argumente teile. Da er von einigen Zwischenrufern unterbrochen wurde, brach er seinen Beitrag ab und verwies uns auf Gespräche in kleinerer Runde. Ein Teilnehmer erläuterte ihm noch seinen Fall beim TÜV. Er habe seinem Oldtimer, der nur noch ein Jahr zugelassen sei, ein Jahr der Restlaufzeit des neuen Autos seiner Frau überschreiben wollen, was der TÜV jedoch ablehnte. Herr Dr. Tauber meinte nur lakonisch, dass dies eben bei Autos nicht gehe. Da die Zwischenrufe sich fortsetzten, verschwand er alsbald in seinem Büro.

Wir grüßten zum Abschluss noch mit lauten Alarmsignalen die TeilnehmerInnen der Städte Hessens, in den Großstädten und die Städte in den Neuen Bundesländern.

Da dreimal so viele Aktivisten als erwartet kamen, war es ein voller Erfolg.
Die Aktion war um 18.25 Uhr beendet.

 

Elmar Diez