Ein qualitativ gutes Bildungssystem im allgemein- und berufsbildenden Schulbereich ist für das Oberzentrum Hanau ein wichtiger Standortfaktor. Deshalb muss sich die Stadt als Schulträger vor allem darum kümmern, dass Schulgebäude und die personelle und technische Ausstattung der Schulen ständig den gestiegenen Anforderungen an moderne, zukunftsfähige Bildungseinrichtungen angepasst werden.
Das Schulangebot in Hanau muss sich von der Dreigliedrigkeit (Haupt-, Realschule, Gymnasium) mit seiner frühen Auslese nach dem 4.Schuljahr zu einer einheitlichen Mittelstufe ( Klassen 5 – 10 ) hin entwickeln, um alle Kinder entsprechend ihrer Begabungen fördern zu können und zu höheren Abschlüssen zu bringen (PISA). Dadurch könnten auch die Zahl der „Sitzenbleiber“ und die damit verbundenen Kosten reduziert werden. Ebenso sollte die Anzahl der Schulabgänger ohne Abschluss entscheidend vermindert werden.
Die grüne Fraktion hat im Kleeblatt den Antrag zur Umwandlung der Tümpelgartenschule in eine Integrierte Gesamtschule initiiert und unterstützt weiterhin konsequent das Bestreben der Tümpelgartenschule, sich in eine Integrierte Gesamtschule umzuwandeln.
Ganztagsangebote mit Mittagstisch sind in allen schulischen Bereichen einzurichten. Erweiterte Fördermaßnahmen (Angebote im musischen und sportlichen Bereich und zur Hausaufgabenbetreuung) können in diesem Umfeld besonders gut greifen. An Schulen in Stadtteilen mit besonderen sozialen Brennpunkten ist die Einrichtung von sozialpädagogischen Betreuungs- und Beratungsangeboten – in Zusammenarbeit mit dem städtischen Jugendamt – zu organisieren
Die wichtige Arbeit der Förderschulen (früher Sonderschulen) sollte weiter stärker unterstützt werden. Hierbei ist die völkerrechtsverbindliche UN-Konvention vom 26. März 2009 zur Inklusion zu beachten. Mit diesem Übereinkommen wird das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Chancengleichheit und Bildung ohne Diskriminierung anerkannt. Es geht darum, die Rahmenbedingungen der Schule an den Bedürfnissen und Besonderheiten aller Schülerinnen und Schüler auszurichten (Ziel: Inklusion, d.h. Schülerinnen und Schüler , die vorher in die Förderschule geschickt wurden, gehen zusammen mit allen anderen in eine normale Klasse). Hierzu kommen viele neue Anforderungen auf die Förder- und allgemeinbildenden Schulen sowie auf den Schulträger Stadt Hanau zu, die in der Schulentwicklungsplanung beachtet werden müssen (z.B. zurückgehende Schülerzahlen in den Förderschulen / behindertengerechter Ausbau der Schulgebäude ).
Die Hanauer Berufsschulen müssen – in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und den Gewerkschaften – zu einem modernen und leistungsfähigen Ausbildungsbereich innerhalb des dualen Ausbildungssystems fortentwickelt werden.
Bündnis 90/DIE GRÜNEN setzt sich weiterhin für die Ansiedlung einer Fachhochschule (und gegebenenfalls auch für eine Berufsakademie) in Hanau ein.
Die Erwachsenenbildung im Rahmen der städtischen Volkshochschule genießt weiterhin Priorität. Hier sollte der Bereich der politischen Bildung im Kursangebot ausgebaut werden. Kostengünstige Kursangebote für Migranten, Arbeitslose und finanziell schwächere Gruppen müssen verstärkt eingerichtet werden.
Daher:
- Erhalt und behindertengerechter Ausbau der Schulgebäude sowie eine ständige Verbesserung der Ausstattungen
- Einrichtung von Hausmeister- und Schulassistenten-Stellen
- Schaffung und Ausbau von Ganztagsangeboten – hin zu Ganztagsschulen mit Mensen
- Unterstützung der Förderschulen mit dem Ziel der Inklusion
- Verstärkte integrative Maßnahmen an den allgemeinbildenden Schulen mit dem Ziel der Inklusion
- SozialarbeiterInnen an Schulen in sozialen Brennpunkten
- Einrichtung einer weiteren Integrierten Gesamtschule ( Tümpelgartenschule )
- Ausbau und Modernisierung der Berufsschulen
- Ausbau der ErzieherInnenausbildung an der Eugen-Kaiser-Schule
- Ansiedlung einer Fachhochschule (und/oder einer Berufsakademie)
- Erhalt und Ausbau der VHS in kommunaler Trägerschaft