Zufrieden ist die Fraktion Die Grünen im Hanauer Rathaus mit der Entwicklung der Stadt Hanau in den letzten vier Jahren. Seit sich das Kleeblattbündnis zusammengefunden hat, wurden in Hanau zahlreiche zukunftsfähige Entscheidungen getroffen.
So hat die Stadt Hanau auf Initiative der Grünen deutlich energiepolitisch Stellung gegen die weitere Nutzung fossiler und atomarer Energieträger bezogen. Der Zubau des Blockes 6 beim Kraftwerk Staudinger wird – einstimmiger Beschluss der Stadtverordnetenversammlung – abgelehnt, denn Kohle ist ein endlicher Rohstoff und der Klimakiller Kohlendioxid muss drastisch reduziert werden.
Mit der Absage an die Planung von NCS und damit an ein weiteres Atommülllager auf dem Gelände der ehemaligen Atomfabriken schwinden die Schatten der risikoreichen Energieerzeugung mit Uran und Plutonium aus Hanau.
Die fossilen und nuklearen Energieträger haben sich als nicht zukunftsfähig erwiesen, stattdessen setzt Hanau auf die Strahlen der Sonne, die auch in Hanau reichlich Energie liefern. Zwei Bürgersolaranlagen und zahlreiche Photovoltaikanlagen auf Schul-, Wohnungs- und Industriegebäuden erzeugen umweltverträglich Strom und leisten damit einen vorbildlichen Beitrag zur Verbreitung erneuerbarer Energien und CO2-Einsparung.
Die Stadt geht mit gutem Beispiel in Sachen Energie voran. So wurden die gesamten Liegenschaften der Unternehmung Hanau inzwischen auf Öko-Strom umgestellt. Somit werden jährlich mehr als 12.000 Tonnen Kohlendioxid der Atmosphäre erspart. Alternative Brennstoffe kommen bei zwei kommunalen Pellet-Heizanlagen zum Einsatz und mit dem Ausbau der Fernwärme werden an vielen Stellen im Stadtgebiet Heizungen mit Öl oder Gas überflüssig.
Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen insbesondere an Schulen sorgen dafür, dass das Umfeld der Schülerinnen und Schüler verbessert wird. Die Energiekosten sinken und das Lernen wird für die Schülerinnen und Schüler attraktiver. Der Bau von Mensen an zahlreichen Schulen ermöglicht zudem längere Öffnungszeiten und unterstützt den notwendigen Ganztagsbetrieb.
Mit der Umwandlung der Tümpelgartenschule in eine Integrierte Gesamtschule hat die Stadtverordnetenversammlung auf Antrag der grünen Fraktion im Kleeblattbündnis einen Schritt zur Weiterentwicklung der Hanauer Schulen getan. Längeres gemeinsames Lernen und gleiche Chancen- egal aus welchem sozialen Umfeld die Kinder kommen-, sind Forderungen, denen in Hanau Rechnung getragen werden soll. Leider ist das Verständnis von einer modernen Schule bei Hessens Landesregierung noch nicht so weit gediehen. Die Umwandlung zum Schuljahr 2010/2011 wurde verhindert, so dass mindestens ein weiteres Jahr bis zur Realisierung zum Nachteil des Nachwuchses vergehen wird.
Und es kommt noch schlimmer:
Mit Datum vom 20.12.2010 hat die Kultusministerin mit fadenscheinigen Argumenten die Umwandlung der Tümpelgartenschule in eine Integrierte Gesamtschule per Erlass verboten. Die Hanauer Grünen werden aber nicht locker lassen und in Abstimmung mit der Schulgemeinde diese längst überfällige Schul- und Stadtentwicklung immer wieder einfordern.
Unter grüner Federführung wird zur Zeit mit Hochdruck an dem Integrationskonzept „Vielfalt. Leben. Lebenswege und Leitlinien“ gearbeitet. Stadt Hanau und der Main-Kinzig-Kreis sind von der Landesregierung zur Modellregion Integration ernannt worden und erhalten dafür Gelder zur Entwicklung.
Die beiden Förderschulen, Pedro-Jung-Schule sowie die Schule am Brunnen, sind seit Oktober 2010 in das Förderschulzentrum in der Old-Argonner-Kaserne umgezogen und bieten ihren Kindern und Lehrern hervorragende Lern- und Lehrmöglichkeiten.
Die New-Argonner- Kaserne wird zur Zeit mit hohem Tempo in ein neues Wohn-, Bildungsund Sportquartier umgewandelt. Andere Konversionsflächen wie Hutier-Kaserne mit der Hauptfeuerwehrwache und Ansiedlung von Gewerbe werden im Jahr 2011 folgen. Mit den weiteren Konversionsflächen wie Yorkhof-Kaserne und Cardwell-Housing stehen in Hanau Potenziale für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung nach den Grundsätzen einer nachhaltigen Entwicklung wie sie beispielsweise von der Charta von Aalborg formuliert wurde, zur Verfügung.
An vielen Stellen hat Hanau noch den Charme der späten 50er und 60er Jahre, und dieser Charme ist spröde und zeugt davon, dass in der Vergangenheit Veränderungen nicht mutig genug angegangen wurden. Das Kleeblatt hat den größten Stadtentwicklungsprozess in der Geschichte der Stadt Hanau, den Wettbewerblichen Dialog, angestoßen. Unter modernen Gesichtspunkten einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist ein Umgestaltungsprozess in Gang gekommen, der geeignet ist, die positiven Werte zu erhalten und neue Aspekte ganzheitlich hinzuzufügen. Plätze mit Aufenthaltsqualität werden entwickelt, wo bisher nur Plätze für parkende Autos bereitgestellt wurden. Die Grünen werden auch weiterhin für den Erhalt eines großen Teils des alten Baumbestandes (Platanen und Schnurbäume) auf dem Freiheitsplatz kämpfen, für den sich die Grünen seit Jahren eingesetzt haben. Die Einkaufs- und Lebensqualität soll, angepasst an die Strukturen, in Hanau steigen. Die Stadtbibliothek sowie das Brüder-Grimm-Kultur-Zentrum werden einen zentralen Platz in der Stadt Hanau erhalten. Darüber hinaus kann in Hanau bis Ende 2011 ein Großkino auf dem Gelände der ehemaligen Pedro-Jung-Schule verwirklicht werden.
Veränderungen auf Grund grüner Impulse zur Stadtentwicklung finden bereits statt, zum Beispiel beim Entree am Westbahnhof, dem Postcarree und dem Kanaltorplatz. Auch direkt in der Innenstadt setzen immer mehr Ladeninhaber auf Modernisierung. Der trostlose Leerstand des ehemaligen Karstadt- und des ehemaligen Sport Barthel-Hauses wird hoffentlich im Zusammenhang mit der Freiheitsplatzentwicklung bald beendet werden können.
Darüber hinaus hat in Hanau die Natur einen neuen, dem 21. Jahrhundert angemessenen Stellenwert erhalten. Mit der Unterschutzstellung der über 100 ha großen Konversionsfläche Campo Pond wurde das Versprechen eingelöst, Fauna und Flora, dauerhaft in Hanau zu sichern und erhalten. Mit dem Projekt Ansiedlung einer Herde Przewalski-Pferde, wurde ein erheblicher Beitrag zum Erhalt der Biodiversität getan.
Die Entwicklung des „Grünen Ringes“ um Hanau verbindet Wälder, Flußauen, Sanddünen und Naturschutzgebiete über Fuß- und Fahrradwege miteinander und macht sie als Naherholungsgebiete für alle Bürger erfahrbar. Der „Grüne Ring“ ist für das innerstädtische Klima unentbehrlich.
Im Kleeblatt haben wir zukunftsfähige Entscheidungen getroffen. Gemeinsam werden wir uns nach der Kommunalwahl dafür mit den dazu bereiten Partner weiterhin engagieren.