Kulturpolitik, Jugend- und Alternativkultur

Kulturelle Entwicklungen einer Stadt unterliegen oft Wandlungen und hängen oft von Initiatoren ab, die sich einem besonderen Kulturbereich verschrieben haben, sei es der Musik, dem Theater, dem Kabarett oder der bildenden Kunst.

Hanau hat von jedem etwas, ein besonderes kulturelles Highlight ist jedoch nicht unbedingt zu verzeichnen, sieht man einmal von den Brüder-Grimm-Märchenfestspielen ab. Gab es einmal in den späten 70-iger Jahren den spöttischen  Spruch „Nix los in Hanau“, so lässt sich dies heute nicht mehr so behaupten. Im  CPH werden klassische Konzerte, Kabarett, Comedians, Theaterabende, Ausstellungen usw. geboten, aber deshalb ist Hanau noch keine Kunst- und Kulturstadt, die diesen Namen verdient. Dazu steht sie außerdem zu sehr im Schatten der Metropole Frankfurt.

Allerdings muss gefragt werden, ob die über 2 Millionen Euro, die jährlich als städtischer Zuschuss an das CPH gezahlt werden, tatsächlich den erwarteten Gegenwert einspielen.

Das seit Jahren geplante Brüder-Grimm-Kulturzentrum steht noch immer in den Sternen, zumal sich die Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen des Wettbewerblichen Dialogs als sehr begrenzt erweisen.

Nach wie vor erscheint wichtig, dass die Stadt Hanau ein breit gefächertes Angebot an kulturellen Angeboten den kommerziellen Veranstaltungen zur Seite stellt, das (auch durch seine preisliche Gestaltung) von möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern tatsächlich wahrgenommen werden kann (z.B. Kultursommer).

Die Brüder-Grimm- Märchen-Festspiele sind zwar seit 25 Jahren fester Bestandteil im Sommerprogramm, dennoch scheinen sie seit diesem Jahr an eine Grenze geraten zu sein, die nur dann überwunden werden kann, wenn neben der regionalen Besucherzahl auch von weiter her angereiste Besucherinnen und Besucher durch gezielte Angebote z.B. mit Übernachtung angelockt werden, ähnlich wie bei anderen Festspielen .

Das kulturelle Angebot einer Stadt kann jedoch nicht allein an mit großen Summen subventionierten Renommierprojekten, hochpreisigen Events und den Angeboten der etablierten Kultur hängen.

Es muss gleichzeitig eine Basis insbesondere im Bereich Jugend- und Alternativkultur oder der freien Szene geben. Die bisherigen freien Initiativen konnten sich trotz der Anstrengungen der Verantwortlichen, wie im Fall der Halle 2 oder bei Matrax durch verschiedene Schwierigkeiten nicht am Leben halten.

Die Einrichtung eines Großkinos in Hanau, wie geplant, kann zwar die Konsumbedürfnisse auch vieler Jugendlicher erfüllen, aktive von den Jugendlichen selbst getragene Kultur ist dadurch nicht ersetzbar. Anregungen, wie z.B. aus dem Jugendplenum, wollen die GRÜNEN fördern.

 

Daher:

 

  • Unbürokratisches Zur-Verfügung-Stellen von Produktions- und Präsentationsstätten oder Proberäumen für Theatergruppen, Bands und bildende KünstlerInnen
  • Verlässliche Unterstützung von Initiativen im Bereich Jugend- und Alternativkultur
  • die Akzeptanz des alternativen Zentrums Metzgerstraße
  • Einrichtung eines Brüder-Grimm-Kulturzentrums
  • Offener Zugang zu kulturellen Angeboten als Ausdruck gesellschaftlicher Teilhabe (Kultur für Alle)
  • Unterstützung multikultureller Aktivitäten (z. B. Internationales Freundschaftsfest, Kulturvereine)