„Radfahren soll in Hanau komfortabler werden, das ist erklärter Wille der Stadtverordneten“, sagt Baustadtrat Andreas Kowol. Dazu gehört, Einbahnstraßen entgegen der Auto-Fahrtrichtung zu öffnen, wo es rechtlich und organisatorisch möglich ist. Zehn Einbahnstraßen sind bereits freigegeben. Ein weiteres Dutzend erwies sich bei den jüngsten Radverkehrsschauen in allen Stadtteilen als unbedenklich und daher umsetzbar. Bei zusätzlich zehn Einbahnstraßen ist es zunächst nötig, dass dort Parkstreifen für Autos verändert werden.
„Solche Radverkehrsschauen weiten vor Ort den Blick für das Machbare“, ist Kowol zufrieden mit dem Ergebnis der acht Inspektionstouren, an denen er allesamt teilnahm. Mit von der Partie waren jeweils städtische Fachleute des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS), des Planungsamts und der Straßenverkehrsbehörde sowie des örtlichen Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs. An drei Radverkehrsschauen nahm ein Vertreter des Regierungspräsidiums teil. Vertreten waren auch Stadtverordnete und Ortsbeiräte.
Ihre Ziele bestehen vor allem darin, Gefahrenpotenzial für Radfahrende zu mindern sowie zu überprüfen, wie tauglich Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen sind. – So haben die Fachleute von ihrer Inspektion den Auftrag mitgenommen die Verkehrsknoten Rue de Conflans/Goethestraße in Großauheim, Hanauer Vorstadt/Kinzigbrücke und Darmstädter Straße / Bundesstraße 45 in Steinheim für Menschen mit Velo sicherer zu gestalten. – Darüber hinaus galt es bei den Fahrten durch alle Stadtteile die eine oder andere Stelle vor dem Hintergrund geänderter Rechtsvorschriften zu betrachten beziehungsweise Rechtssicherheit zu schaffen.
Als „weiterhin im Vordergrund stehende Sorge“, so Kowol, stellte sich dabei das Nutzen von Radwegen in falscher Fahrtrichtung heraus. „Hinter dem Linksrum-Radeln verbirgt sich laut dem Gesamtverband Deutscher Versicherer ein beträchtliches Unfallrisiko, weil Autofahrer ein Einmündungen damit nicht rechnen“, mahnt der Stadtrat. Er kündigte Aufklärungsaktionen für Radfahrende an.
Im Einzelnen trugen die Inspektionsfahrten auch dazu bei, dass Schlaglöcher als umgehend zu beseitigende Gefahrenquellen ausgemacht wurden. Parken auf Geh- oder Radweg war zuweilen zu registrieren, hier sind Polizei und Stadtpolizei gefragt Abhilfe zu schaffen. „Zu den Erkenntnissen zählte auch, dass sich Radstreifen am Fahrbahnrand allseits bewährt haben und keine zusätzliche Unfallgefahr in sich bergen“, erklärt Stadtrat Kowol.