Innenstadt/Freiheitsplatz
Die innerstädtische Umgestaltung im Rahmen des Wettbewerblichen Dialogs wird das Gesicht Hanaus in den kommenden Jahren sehr stark verändern.
BÜNDNIS 90/Die Grünen befürwortet und unterstützt diese Stadtentwicklung im Grundsatz. Erstmals wird Stadtentwicklung in Hanau nicht punktuell, sondern ganzheitlich angegangen. Die seit vielen Jahren bestehende Forderung der Grünen zur Entwicklung von Plätzen mit Aufenthaltsqualität wird ebenso geplant wie die Reduzierung des Autoverkehrs in der Innenstadt. Aspekte nachhaltiger Stadtentwicklung werden gemäß der Charta von Aalborg besonders berücksichtigt. Stärkere Funktionsmischung von Leben, Arbeiten, Wohnen, Erholen, Einkaufen in der Innenstadt wird umgesetzt.
Schwerpunkte der grünen Positionen in dieser Entwicklung sind hier:
- Der Erhalt von wertvollen Bäumen auf dem Freiheitsplatzes
- Eine durchdachte Verkehrsführung des innerstädtischen ÖPNV und des motorisierten Individualverkehrs mit dem Schwerpunkt: Stärkung des klimaverträglichen Umweltverbundes aus Fußgänger, Radfahrer und öffentlicher Personennahverkehr
- Die Errichtung neuer Wohnbebauung möglichst im Passivhausstandard
- Umsetzung der Planungen der wichtigen kulturellen und sozialen Einrichtungen (Brüder-Grimm-Kulturzentrum und Neustrukturierung der Bibliothek im Rahmen des Literaturquartiers)
Eine erfolgreiche innerstädtische Umgestaltung Hanaus wird stark davon abhängen, ob es gelingt, den Freiheitsplatz zu einem grünen, lebendigen, bürgernahen und umweltgerechten Platz werden zu lassen. Ein so gestalteter Platz könnte ein Anziehungspunkt werden und zum Verweilen, Flanieren und Einkaufen einladen.
Parallel zum Wettbewerblichen Dialog sind zusätzliche innenstadtnahe Flächen ökologisch und umweltverträglich weiterzuentwickeln.
Dies sind unter anderem:
- der Vorplatz des Hauptbahnhofs und die umgebenden Gebäude und Flächen
- das ehemalige EAM Gelände und das ehemalige Degussa Gelände am Kurt- Blaum- Platz
Nach der Entscheidung über die Errichtung eines Fachmarktzentrums auf dem Gleisbauhof / Kinzigbogen unterstützen die Grünen weiterhin einen restriktiven Kurs, um nicht integrierte Einkaufszentren und Gewerbeflächen in Außenbezirken zu verhindern. Die Nahversorgung in den Stadtteilen sollten weiter gestärkt und ausgebaut werden.
Konversionsflächen
Die Weiterentwicklung der bereits überplanten und die Umwandlung noch zur Verfügung stehender ehemaliger militärisch genutzter Flächen ist für Hanau von großer Bedeutung. Hanau hat hier die große Chance, sich als nachhaltige, ökologische und energiebewusste Stadt mit viel Grün zu profilieren. Die Grünen setzen sich für die Entwicklung einer ökologischen Modellsiedlung ein.
Kernstadt-Quartiere und Stadtteile
Die Gestaltung der Stadtteile Lamboy, Weststadt, Freigerichtviertel und Hafen sowie der südlichen Innenstadt gehört weiterhin zu den vordringlichen Aufgaben der nächsten Jahre.
Zusammen mit den dort lebenden Bürgerinnen und Bürgern sollte eine Planung für ein umwelt- und bürgerfreundliches Umfeld erarbeitet werden.
Wir setzen uns dafür ein, dass dort und in allen Hanauer Stadtteilen ein vielfältiges Angebot an nutzbaren, grünen Freiflächen sowie Spiel- und Verweilplätzen entstehen.
Die Hanauer Stadtteile Steinheim, Klein-Auheim, Großauheim, Wolfgang und Mittelbuchen haben bisher ihren eigenen Charakter weitgehend bewahren können. Weiterhin soll vor allem, die vorhandene Infrastruktur (z. B. Einkaufen im Nahbereich, öffentlicher Nahverkehr, Kultureinrichtungen) auszubaut werden.
Wohn- und Gewerbeneubau
Bei der Neuerrichtung von Wohn- und Gewerbebauten ist die konsequente Planung auf höchstem ökologischen und energetischen Standard erforderlich.
Wir setzen uns dafür ein, dass im Neubau von öffentlichen Gebäuden wie z.B. Wohnungen, Kindertagesstätten, Sporthallen und im Schulbau künftig der Bau im ökologischen Passivhausstandard zum Zuge kommt. Privatpersonen sollte die Stadt finanzielle Anreize zum Baue eines Passivhauses oder Energie-Plus-Hauses zum Beispiel durch Nachlässe beim Grundstückserwerb bieten.
Eine weitere Zersiedlung und Landschaftszerstörung durch neue Wohnviertel auf der grünen Wiese ist nicht verantwortbar, zumal durch die Konversionsflächen ausreichender Entwicklungsraum gegeben ist.
Denkmalschutz
BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN wird sich für den sensiblen und schonenden Umgang mit denkmalgeschützter und historischer Bausubstanz im gesamten Stadtgebiet und in den Stadtteilen einsetzen. Es gilt, die entsprechenden Gebäudebestände langfristig zu sichern und zu erhalten.
Regelmäßig ist zu prüfen, ob Weiterentwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien (Photovoltaik / Solarthermie) angepasste und behutsame Anwendungen auch bei denkmalgeschützten Bauten ermöglichen.
Deshalb wird sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einsetzen für:
- Bürgernahe und umweltbewusste Umgestaltung des Freiheitsplatzes. Erhaltung wertvollen Baumbestandes auf dem Freiheitsplatz.
- Umgestaltung der weiteren militärischen Konversionsflächen zu ökologisch, energiegerecht ausgerichteten und sozial ausgewogenen Stadtteilen und Gewerbegebieten
- Stärkung der Einkaufs-Attraktivität in Hanau und seinen Stadtteilen
- Bürgerinnen- und bürgerfreundliche umweltbewusste Gestaltung der Kernstadtquartiere, der Weststadt, des Freigerichtviertels, des Stadtteils Lamboy und des Hafengebiets
- Erzielung des jeweils höchsten energetischen Standards bei Neubau und Sanierung von Wohn- und Gewerbebauten und von öffentlichen Einrichtungen (Passivhaus, Energie-Plus-Haus)
- Schonender Umgang mit Grund und Boden, Vermeidung weiterer Zersiedelung
- Stärkung des Denkmalschutzes und des Schutzes historischer Bausubstanz
- Wiederkehrende Straßenbeiträge anstelle der Straßenbeitragssatzung