Es ist das Vorrecht der Jugendorganisation auch mal zu provozieren, es handelt sich jedoch um ein ernstes Thema. Als Oberbürgermeisterkandidatin ist es mir wichtig, den Gesundheits- und Jugendschutz im Blick zu haben. Illegaler Drogenkonsum ist kein populäres politisches Thema, in Hanau jedoch in Ecken und Plätzen sichtbare Realität. Zwar hätten viele gerne eine drogenfreie Welt, doch gibt es diese nicht.
Die Grüne Jugend Hessen legt mit ihren Plakaten den Finger in die Wunde. Denn eines ist sicher: Wir leben in einer Gesellschaft, in der besonders in der jungen Generation Cannabiskonsum zur Lebensrealität gehört. Wenn 40 Prozent der 18- bis 25-jährigen bereits Cannabis konsumiert haben, ist die restriktive Verbotspolitik offensichtlich gescheitert. Eine kontrollierte Abgabe könnte den Konsum regulieren und gesünder gestalten, den Kontakt der Jugendlichen zu härteren Kriminellen reduzieren und die Qualität des Cannabis sichern. Eine kontrollierte Abgabe würde auch die Polizei entlasten.
Es geht bei der Legalisierungskampagne der Grünen also nicht um einen Freibrief für den weichen Drogenkonsum, sondern um die Entkriminalisierung und den Gesundheitsschutz der Nutzer:innen. Hierfür ist die Kommune zwar nicht zuständig, vielmehr muss dies durch Bundesgesetzgebung geändert werden. Vor Ort würde sie aber eine erfolgreiche Jugendarbeit und Kriminalitätsbekämpfung unterstützen.