Hintergrund ist, dass sich die Grüne Fraktion seit mehreren Jahren stets für eine Städtepartnerschaft Hanaus mit einer Stadt in der Türkei ausgesprochen und sich dafür politisch eingesetzt hat.
Der erste offizielle Besuch aus der Verwaltung der Stadt Hanau in Nilüfer mit Stadtrat Dr. Piesold Ende November gemeinsam mit Vertretern des Vereinsvorstandes ist eine richtige Entscheidung, Kontakt auf Magistratsebene herzustellen.
Hanau besitzt eine hohe Zahl an Menschen mit Migrationshintergrund, zum großen Teil sind es Menschen aus der Türkei. Die zweite und die dritte Generation ist hier groß geworden.
„Wenn wir unsere Stadt städtebaulich voranbringen wollen, dürfen wir die soziale Integration nicht vernachlässigen. Daher könnte die Partnerschaft mit einer türkischen Stadt sogar eine Beschleunigung für die Integration in Hanau bedeuten“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen Kamil Kasalak, der selbst einen türkischen Hintergrund hat.
Nilüfer als Kreisstadt der wirtschaftsstarken türkischen Provinzstadt Bursa kam für Hanau in Frage, weil im Rahmen der bestehenden Partnerschaft zwischen dem Land Hessen und der Region Bursa bereits Kontakte aufgebaut worden sind. Zudem kann die Stadt auch finanziell in diesem Kontext profitieren, was in Zeiten knapper Kassen ein nicht unerheblicher Aspekt ist.
Nilüfer ist eine vielfältige Universitätsstadt mit viel Industrie in den Segmenten Maschinenbau, Automobilzulieferung und Textilgewerbe. Dabei vergessen allerdings die Menschen dort nicht, für die türkischen Verhältnisse im Vergleich qualitativ hochwertig zu leben. Kunst und Kultur wird in Nilüfer großgeschrieben. Aus einer lebendigen und gut gepflegten Partnerschaft könnten beide Städte – sowohl Nilüfer als auch Hanau- profitieren, denn Nilüfer besitzt bereits durch die Ansiedlung globaler Wirtschaftsunternehmen hervorragende Erfahrungen mit 16 Städtepartnerschaften aus der gesamten Welt.
Was noch fehlt ist eine Stadt aus Deutschland. Hanau ist ein hoch verdienter Kandidat für Nilüfer, wenn auch die Einwohnerzahl Nilüfers etwa dreimal so groß ist wie die der Brüder-Grimm-Stadt.
Andererseits ist die Grüne Fraktion auch sehr interessiert an der ökologischen Entwicklung von Nilüfer, denn die zukünftige Partnerstadt hatte durch ihre rasche industrielle Entwicklung in den letzten 25 Jahren einen erhöhten Flächenverbrauch und infrastrukturelle Herausforderungen in Kauf zu nehmen.