Bereits vor einem Jahr sollte der neu geschaffene Walter-Lübcke-Demokratie-Preis erstmals vergeben werden. Nun ist es soweit, am Sonntag, den 31. Oktober 2021 findet die feierliche Verleihung in Wiesbaden statt. „Wir freuen uns sehr, dass mit Robert Erkan einem versierten Vermittler zwischen den Kulturen und Religionen aus der Mitte unserer Stadtgesellschaft und unserer Partei diese große Ehre zuteilwird“, so Mareike Forchheim für den Stadtverband der Grünen in Hanau. „Wir gratulieren ihm ganz herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung.“
„Gleichzeitig bleibt es sehr bitter, dass ein solcher Preis überhaupt vergeben werden muss“, so die Grünen weiter. „In unserem Bundesland ist es zu einer ganzen Reihe von rassistischen Taten gekommen.“ Angefangen mit den Morden des NSU vor mittlerweile zehn Jahren, dem tötlichen Anschlag auf den Regierungspräsidenten Walter Lübcke am 2. Juni 2019, gefolgt von den Schüssen eines mutmaßlichen Rechtsextremisten auf einen Geflüchteten in Wächtersbach wenige Wochen später bis hin zu den acht aus rassistischen Motiven hingerichteten jungen Männern und einer Frau in Hanau-Innenstadt und Hanau-Kesselstadt in der Nacht des 19. Februar 2020.
Geehrt werden mit Robert Erkan, dem ehemaligen Opferbeauftragten der Stadt Hanau, ein ganzes Team an städtischen Mitarbeitenden, die sich ab dem 20. Februar 2020 bis teilweise heute um die Angehörigen der Mordopfer und ihre Belange in Hanau kümmern. Es muss alles dafür getan werden, dass Taten wie diese keine weitere Nachahmung in Hessen finden. Verständigung in einer vielfältigen Gesellschaft wie der unseren und Sensibilisierung für die Leiden der Hinterbliebenen und Überlebenden bleiben essentielle demokratische Aufgaben. Ein Walter-Lübcke-Demokratie-Preis erinnert damit nicht nur an die Taten, sondern auch an die vielen Herausforderungen, die täglich neu anstehen.
Ganz herzlich gratulieren wir auch der Journalistin Dunja Hayali und dem „Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Hessen“ zu dieser wichtigen Auszeichnung.