IGS Tümpelgartenschule – längst überfällige Entscheidung

IGS Tümpelgartenschule – längst überfällige Entscheidung

 

Mit Entschiedenheit wenden sich die Hanauer Grünen gegen die unqualifizierten Angriffe seitens des CDU- Landtagsabgeordneten Aloys Lenz und der Hanauer CDU. ?Es ist schon ein Armutszeugnis, wenn Herr Lenz, der selbst jahrelang als Lehrer an der Integrierten Gesamtschule in Grossauheim unterrichtet hat, allein die Oberstufe als Maßstab für die Qualität der Integrierten Gesamtschule nimmt?, stellen die Grünen fest. Da bekanntlich die Gesamtschule die 10 bis 16 jährigen umfasst, sollte er gefälligst die dort erzielten Abschlüsse für die Bewertung heranziehen. Die Oberstufe ist nur die Verlängerung für die SchülerInnen, die das Abitur anstreben.

Dass in die Oberstufe der Lindenau-Schule auch Schüler aus Bayern nach dem 10. Schuljahr  kommen, wird von Herrn Lenz unterschlagen, um den Bayernanteil in seinem Sinne möglichst hoch zu treiben. 

Die Hanauer Grünen begrüßen ausdrücklich die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung die Tümpelgartenschule in eine schulformübergreifende integrierte Gesamtschule (IGS) ab dem Schuljahr 2010 / 2011 umzuwandeln. Sie gehen davon aus, dass die hessische Kultusministerin bis Ende 2009 ihre Zustimmung geben wird, damit die Hanauer Eltern bei der Schulwahl nach dem 4. Schuljahr ein weiteres Angebot einer integrierten Gesamtschule ab 2010 im Blick haben können.

Alle Gremien der Schulgemeinde im Tümpelgarten haben  dieser Umwandlung zugestimmt und somit den Wunsch vieler Eltern aufgegriffen. Der Hanauer Schulentwicklungsplan ? gerade vom Kultusministerium genehmigt ? besagt, dass der Schulträger Stadt Hanau die Schulen unterstützen wird, die das längere gemeinsame Lernen auch nach Klasse 4 ermöglichen wollen.

Der erste Jahrgang, der die integrierte Gesamtschule Tümpelgarten nach 6 Jahren Sekundarstufe absolviert haben wird, verlässt diese im Jahr 2016 ! 

Mit Hilfe dieser Schulform werden mehr SchülerInnen zu höheren Abschlüssen, d.h. qualifizierter Hauptschulabschluss, Realschulabschluss und Übergang in die gymnasiale Oberstufe ( Abitur ), kommen, was besonders bei vorübergehenden Lerneinschränkungen durch z.B. Sprachprobleme infolge Migrationshintergrund, bei Lese- und Rechtschreibschwäche bzw. Rechenschwäche von großer Bedeutung ist. 

Die IGS verzichtet auf die frühe Auslese nach dem 4. Schuljahr, hat die individuelle Förderung schon immer in ihrem Konzept, verzichtet auf das Sitzenbleiben, lässt die SchülerInnen aller Begabungsrichtungen gemeinsam Lernen, fördert das soziale Lernen und hat für alle SchülerInnen ab dem 8. Schuljahr Berufsorientierung und Betriebspraktika im Schulprogramm. Des Weiteren bleibt die Mittelstufe im Unterschied zu den Gymnasien 6 jährig. Sie lässt den Jugendlichen gerade in der Pubertät mehr Zeit sich zu entwickeln und geht gezielt in Zusammenarbeit mit den Eltern auftretende Schwierigkeiten an.

Es ist schon abenteuerlich, mit welchen rückwärtsgewandten ideologischen Argumenten die CDU als Anhängerin des viergliedrigen, aus der Kaiserzeit stammenden Schulsystems in der Öffentlichkeit auftritt. Fast alle Länder in der Europäischen Union haben ein erfolgreiches integriertes Schulsystem, manche sogar unter Einbeziehung von behinderten Kindern. Die meisten dieser Länder schneiden in der PISA-Studie besser ab als Deutschland.

Die Grünen sind daher der Meinung, diese weitere IGS in Hanau sei längst überfällig und sehen in diesem Beschluss einen weiteren Beweis der Handlungsfähigkeit des Kleeblatt-Bündnis.  


 

 

Mit freundlichen Grüßen

Wulf Hilbig

 

für  Fraktion und Ortsverband Die Grünen in Hanau