Krach und Dreck in Hanau

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus der Umgebung des Kraftwerks Staudinger haben in den letzten drei Jahren gegen den geplanten Block 6 am Kraftwerk Staudinger Einspruch erhoben. Die Stadt Hanau hat sich gegen den Bau des 1.100 MW-Blocks ausgesprochen. Dennoch ist zu befürchten, dass der Regierungspräsident alle diese Einwendungen negiert und dem Kraftwerksgiganten E.ON  eine Genehmigung erteilt.

 

Der Widerstand gegen den Block 6 muss jedoch weitergehen. Daher ist es wichtig, dass die Stadt Hanau im Fall der Genehmigung zusammen mit den Gemeinden Hainburg und Alzenau dagegen klagt. Neben den Gefahren durch  drohende Luftverschmutzungen für Mensch und Tier (Feinstaub, Schwermetalle, Schwefeldioxid, Stickoxide und CO2-Belastungen)  ist klar, dass die benachbarten  FFH-Gebiete von den Emissionen des Blocks 6 bedroht sind und dass quecksilberhaltige Abwässer den Main und die Abluft verschmutzen. Gleichzeitig muss jedoch der Protest der Menschen auf vielfältige Weise weitergehen, um diesen ökologischen Unsinn zu verhindern.

 

Bereits jetzt ist der Fluglärm in einigen Stadtteilen sehr schwer zu ertragen. Bei Westwind, der zu 75% des Jahres vorherrscht, fliegen die Flugzeuge fast während des gesamten Tages im Minutentakt und mit ohrenbetäubendem Lärm über das Stadtgebiet. Im Stadtteil Steinheim wurde bereits ein Dauerschallpegel von 56 Dezibel gemessen. Dies bedeutet eine Erhöhung um 2,3 Dezibel im Vergleich zu früheren Messungen. Einzelschallereignisse, die bis zu 85 Dezibel reichen, führen insbesondere in der Nacht- nicht nur in Steinheim – zu einer unerträglichen Belastung. Das immer wieder geforderte leisere kontinuierliche Sinkflug-Anflugverfahren (CDA) wäre längst möglich und würde im Stadtgebiet Hanau in Teilen zu Verbesserungen führen.

 

Der Fluglärm in Hanau wird sich besonders in den  Stadtteilen Lamboy, Nordwest und  Kesselstadt erhöhen, wenn die neue Nordwest-Landebahn am Frankfurter Flughafen Ende 2011in Betrieb gehen soll. Da hilft es auch nicht, wenn die Bewohner der Innenstadt womöglich in den Nachtstunden nicht vom Fluglärm gequält werden sollen.  Dafür soll den Großauheimern und Wolfgängern mehr Fluglärm in der Nacht zugemutet werden. Da gegenwärtig schon ein Lärmanstieg in Hanau festzustellen ist, muss erst recht bei einem weiteren Ausbau des Flughafens mit erhöhtem Fluglärm gerechnet werden.

Der Bau der Nordwest-Landebahn ist zwar schon in vollem Gang, wird jedoch deshalb nicht sinnvoller. Das Allermindeste, was zu fordern ist, ist das konsequente Nachtflugverbot von 22-6 Uhr.

 

Neben dem Fluglärm ist die Feinstaubbelastung durch den Flug- und Straßenverkehr festzustellen. Die Messstelle für Feinstaub liegt in Hanau am Freiheitsplatz. Im direkten Straßenbereich wie am Ring oder in der Bruchköbeler Landstraße gibt es jedoch keine Messungen. Daher sind an diesen Stellen ständig  Messungen vorzunehmen, um die tatsächliche Belastung zu ermitteln.

 

Daher:

 

  • kein weiterer Ausbau durch eine neue Landebahn am Frankfurter Flughafen
  • Einführung eines konsequenten Nachtflugverbots von 22-6 Uhr
  • kontinuierliche Messungen des Flug- und Verkehrslärms durch eigene städtische Messgeräte
  • weitere Messungen der Feinstaubbelastung an verkehrsreichen Straßen