Frodl plant Medizinisches Versorgungszentrum
Hanau – Wie die Fraktion der Grünen erfahren hat, plane Gesundheitsdezernent Rolf Frodl nun ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) in Hanau. Vermutlich will er damit die Probleme lösen, die durch den Konsortialvertrag entstanden sind. Da in Zukunft die Schwangerschaftsunterbrechungen und Pränataldiagnostik laut Konsortialvertrag nicht mehr im Klinikum durchgeführt werden können, habe eine andere Lösung konstruiert werden müssen. Das MVZ dient nun als ?Feigenblatt für die Sünderabteilung?.
Nach Meinung der Grünen werden dadurch die Probleme aber nicht gelöst, sondern noch verstärkt. Frau Ute Oestreich von der Fraktion der Grünen gibt zu bedenken, dass ein MVZ mit mehreren Fachärzten und einer Reha-Abteilung eine Konkurrenz nicht nur für die beiden Kliniken, sondern auch für alle niedergelassenen Leistungsanbieter im Gesundheitssystem darstellen würde, für ärztliche Praxen genauso wie für Kranken-gynmasten und Physiotherapeuten. Diese Praxen hätten sämtlich mit Einkommenseinbußen zu rechnen. Außerdem müsse zuvor mindestens ein Kassenarztsitz von der Stadt Hanau gekauft werden. Dass es sich hier nicht um Peanuts handelt, ist bekannt. Und ob es möglich sein wird, für die Abteilungen Gynäkologie und Anästhesie zwei Fachärztinnen oder -ärzte zu finden, die bereit sind, als Angestellte im MVZ in Hanau zu arbeiten und die dann u. a. die Schwangerschaftsunterbrechungen durchführen können, ist mehr Wunschvorstellung als Realität. Auf solche unsicheren Optionen sollte man doch keine politischen Entscheidungen aufbauen!
Außerdem sollte Herr Frodl doch mal eine Konzeption vorlegen, wie er den Neubau einer dritten Hanauer Klinik finanzieren will, fordern die Grünen.
Für die Grünen wäre die solideste und kostengünstigste Lösung: Verzicht auf den Konsortialvertrag, Aushandeln eines Kooperationsvertrages mit der St.Vinzenz GmbH.
Für die Fraktion
Dr. Ute Oestreich