Die häufigen Schneefälle der letzten Tage und Wochen veranlassen die Hanauer Grünen mit der Bitte an die Hanauer Bevölkerung heranzutreten, aus Umweltgründen kein Streusalz zur Sicherung der Bürgersteige zu verwenden. Leider sei zu beobachten, dass häufig Salz zum Abstreuen der Gehwege eingesetzt werde.
Eigentlich sei ohnehin durch die Hanauer Satzung geregelt, dass auf Bürgersteigen nur Splitt oder Sand gegen die Gleitgefahr nach Schneefällen zu streuen sei. Dies sei auch in einer entsprechenden Broschüre der Stadt Hanau veröffentlicht. Nur bei Blitzeis oder bei Gefahren an abschüssigem Gelände, das es in Hanau höchstens in Steinheim gebe, sei ausnahmsweise Salz erlaubt. Man könne zwar verstehen, dass das Sicherheitsbedürfnis von Hausbesitzern oder betroffenen Mietern sie leicht dazu veranlassen könne, Salz als Auftaumittel zu verwenden, da hierdurch die Gehwege von Schneeresten befreit würden. Streusalz jedoch sei kein umweltfreundliches Gegenmittel. Das beste Mittel sei, gleich nach den Schneefällen zu räumen und dann sofort Sand zu streuen.
Der Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland (BUND) verweise in einer Stellungnahme aus Berlin daraufhin, dass die Bäume an Straßenrändern und auf Bürgersteigen im nächsten Sommer an Wasser- und Nährstoffmangel durch Salzschäden akut leiden würden. Das Salz sickere in die Böden und reichere sich dort über Jahre an. Es schädige die Wurzelzonen und verhindere, dass Pflanzen im Sommer ausreichend Nährstoffe und Wasser aufnehmen könnten. Durch die so genannte Salztrocknis würden die Bäume einen schleichenden Tod als letzte Konsequenz erleiden.
Die Stadt Hanau habe jetzt erst angekündigt, dass sie in der Mosel- und Elbstraße Ahornbäume und Robinien fällen müsse. Verdichteter Boden und Wurzelschäden durch Streusalz hätten u.a. zu sehr stark verminderter Vitalität der Bäume geführt.
Neben der Belastung von Bäumen und Sträuchern müsse nach Auffassung der Grünen auf die zusätzliche Versalzung der Abwässer in den Kläranlagen und letztlich in den Flüssen hingewiesen werden. Ferner führe das Streusalz auf Gehwegen zu Entzündungen an Pfoten und Augen bei Hunden und anderen Haustieren. Letztlich würden Streusalzspuren die Lebensdauer von Schuhen und Kleidungsstücken verkürzen.
Wie der BUND bitten daher die Grünen, die Bürgerinnen und Bürger in Hanau nur Streumittel zu verwenden, die das Umweltzeichen ?blauer Engel? tragen. Umweltschutz könne somit vor der eigenen Haustüre beginnen. Der Winter könne schließlich noch lange dauern.
Für den Ortsvorstand
Elmar Diez