Rückkehr zu G 9 längst überfällig

Sie hätte allerdings schon vor mindestens zwei Jahren getroffen werden können, denn  die Argumente von heute trafen damals schon zu. Mindestens zwei Jahrgängen hätte, das sind mehr als 300 Jugendliche, verstärkter Leistungsdruck, Versagensängste, Nachhilfeunterricht, Querversetzungen, Familienkrach erspart werden können. Diese Jahrgänge müssen nun in G 8 bleiben und leiden, denn erst der neue 5. Jahrgang kommt ab 1. 8. 2011 in den Genuss „ künftig wieder mehr Zeit für das Lernen, die Entwicklung und die Lebensgestaltung zur Verfügung zu haben“ ( Schulleiter Schröder). Dies bieten übrigens die Integrierten Gesamtschulen ohne Unterbrechung seit Jahrzehnten.

Diese längst überfällige Entscheidung der Schulkonferenz bedeutet aber für den Schulträger Stadt Hanau, obwohl nicht entscheidungsbefugt, notwendige teure Umplanungen im baulichen Bereich – mindestens 5 Klassenräume mehr mit erheblichen Kostenaufwand. Von den höheren Personalkosten des Landes – mindestens 600000 Euro pro Jahr – ganz zu schweigen.

Die Otto Hahn-Schule wird zweifellos einen größeren Zulauf erfahren, da viele Eltern G 9 für ihre Kinder bevorzugen. Die Anmeldezahlen werden sich erhöhen. Dies ist ja auch das erklärte Ziel und für die Zukunft des Gymnasialzweiges und der zugehörigen Oberstufe notwendig. Karl-Rehbein- Schule und Hola werden dies zu spüren bekommen.

Die Fraktion Die Grünen sieht aber trotz G 9 an der Otto-Hahn-Schule die Entwicklung der Tümpelgartenschule zu einer zweiten integrierten Gesamtschule in Hanau als mindestens genauso wichtig an. Eine integrierte Gesamtschule bietet eine ganz andere bildungspolitische Qualität. Sie hebt nämlich die frühe Einteilung nach dem 4. Schuljahr in die 3 verschiedenen Schulformen auf, minimiert dadurch die Benachteiligung der Kinder aus bildungsfernen Familien, nimmt den Entscheidungsdruck aus den Grundschulen, fördert das längere gemeinsame Lernen bis zum 9. Schuljahr, verhilft mehr Jugendlichen zu höheren Abschlüssen, fördert die Integration, vermindert die Zahl der Schulabbrecher, ermöglicht das soziale Lernen in gemischten Gruppen und ermöglicht die Integration von behinderten Kindern . All dies wäre für die Hanauer Schullandschaft und die Zukunft der Kinder und Jugendlichen notwendig..

Leider hat die hessische Landesregierung,  bestehend aus einer konservativen  CDU / FDP – Mehrheit nicht die Chance genutzt, das hessische Schulsystem zu modernisieren und verharrt weiterhin –siehe Ablehnung der Umwandlung und den Entwurf des Hessisches Schulgesetzes – auf dem auf Auslese bestehenden ungerechten dreigliedrigen Schulsystem.